Hotspots Ruhrgebiet: # 1 Riversurfen

Das Ruhrgebiet kommt in der öffentlichen Darstellung oft schlecht weg, bezogen auf Sport-, Kultur- und Freizeitangebote. Die Menschen, die im Revier wohnen und sich hier auskennen, wissen es allerdings besser. In der Zukunft möchte ich hier gelegentlich ein paar Hotspots vorstellen. Neben der “Route Industriekultur” gibt es noch viele versteckte Orte, deren Besuch sich lohnt. Starten werde ich heute mit dem Lippesurfspot, den eigentlich die Wenigsten kennen.

Lippesurf

Lippesurf

Im Norden des Ruhrgebiets bildet die Lippe die natürliche Grenze zum Münsterland. Mehr oder weniger naturbelassen schlängelt sich die Lippe durch die Landschaft. Galt sie früher als verdreckt, ist sie heute wieder ein Anlaufpunkt für Radfahrer, Angler, Kanufahrer und Surfer. Letztere sind da Exoten und an einer Hand abzählbar.

Das Riversurfen kennt man wenn überhaupt aus München, wo der Eisbach im Englischen Garten zu einem Mekka für Surfbegeisterte aus der ganzen Welt geworden ist. Anfänger können sich in München auf der Floßlände versuchen, einem Seitenarm der Isar, mit mehreren stehenden Wellen an den Staustufen. “Stehende Welle” ist das Stichwort wenn es ums Riversurfen geht. Durch natürliche oder künstliche Stromschnellen entsteht so ein großer Druck, dass sich eine Welle bildet. Auf dieser kann man je nach Druck mit oder ohne Halteband surfen. Natürlich nicht, wie wir es aus Frankreich oder Marokko kennen, sondern nur auf der Stelle, was den Spaßfaktor allerdings nicht mindert.

Brücke

Brücke

Im nördlichen Ruhrgebiet gibt es auch so einen Spot, ziemlich versteckt. Die Welle ist nicht riesig, deswegen benötigt man zum surfen ein Leash, das normalerweise zum Wasserski oder Wakeboarden genutzt wird. Nach oder während Regen ist sie allerdings gar nicht so klein und auch die Strömung ist erheblich stärker als man vermuten würde. Das Leash wird oben an einer Brücke befestigt und auf die Welle eingestellt.

Dann kann es auch schon losgehen. Riversurfen ist anstrengender als man denkt, vor allem das Halten der Leash zehrt an den Kräften in Arm und Schulter. Das schöne Lippeufer lädt allerdings zu kleinen Pausen ein. Wer auf der Lippe surfen will benötigt folgendes Equipment:

  • Surfboard
  • Neoprenanzug
  • Surfschuhe
  • Handtuch
  • Wechselsachen

Wer im Winter fährt sollte definitiv einen dicken Neoprenanzug plus Neoprenmaske und Handschuhe tragen, im Sommer geht es auch in Badeshorts. Grillen ist verboten und Müll sollte selbstverständlich auch wieder mitgenommen werden.

Bei Hochwasser gibt es noch zwei Stellen auf der Ruhr, die nur unter besonderen Umständen im Winter und dann auch ohne Seil gesurft werden können. Das Beste am Riversurfen ist, dass man sich sportlich betätigt und schnell Fortschritte erzielt, weitere Pluspunkte: umsonst & draußen!

Die Leute, die keine eigene Ausrüstung haben, können am Töppersee und am Strandbad Wedau, beide in Duisburg, mit einer Seilbahnanlage Wasserski und Wakeboard fahren. Das ist allerdings im Sommer immer ziemlich voll, auch wenn sich ein Besuch sicher lohnt.

Gutes Equipment gibt es im Ruhrgebiet eigentlich nur in einem Fachgeschäft. Plan B in Bochum ist kompetenter Ansprechpartner für alle Boardsportarten. Hier bekommt ihr auch Neoprenanzüge und werdet in Sachen Surfboard kompetent beraten.

 

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