Citytrip: By Train to Belfast

Ein Besuch auf der grünen Insel bietet sich immer an. Vor allem, weil es günstige Flugangebote gibt und ich bis dato noch nicht in Nordirland war. Mit Ryanair oder AirLingus ist man 1 3/4 Stunden in Dublin.

Typisches Wetter

Typisches Wetter

Vom Airport Dublin International kommt man für 20 Euro mit dem Taxi in die Innenstadt. Der Bus, der regelmäßig fährt kostet 7 Euro pro Person, sodass sich wenn man zu zweit bzw. zu dritt ist, ein Taxi schon rentiert. Dublin ist bekannt für das Nachtleben, der Vorteil im Vergleich zu England ist, dass die Sperrstunde nicht schon um 1 Uhr ist, dort haben Pubs und Bars bis 3 Uhr geöffnet. Im Templebar Viertel in der Innenstadt gibt es ein breites Angebot an Ausgehmöglichkeiten, sodass wirklich jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Häufig gibt es in den Pubs irische Livemusik, was dem Pubbesuch ein besonderes Flair verleiht. Aufgepasst: Die Getränke sind nicht wirklich günstig, aber ein Abend in den Straßen Dublins ist wirklich erlebnisreich.

Conelly Station Dublin

Conelly Station Dublin

In Dublin gibt es zwei Bahnhöfe. Von einem Bahnhof fahren die Züge in den Süden. Von der im Zentrum liegenden Conelly Station fahren die Züge in den Norden. Bis Belfast, der Hauptstadt von Nordirland, benötigt man ca. 2 Stunden und 10 Minuten im wirklich bequemen Schnellzug. Eine Fahrtkarte kostet für beide Strecken je nach Buchungszeitraum +/- 40 Euro. Mit Beginn der Fahrt fährt der Zug parallel zur Küste, später durch die typisch irische, sehr grüne Hügellandschaft, gesäumt mit Schaf- & Kuhherden. Praktisch ist, dass man seine Fahrkarte für die Weiterfahrt mit der Bahn bis zu seinem Zielort in Belfast nutzen kann. Zudem gibt es vom Hauptbahnhof einen kostenlosen Bus ins Zentrum der Stadt.

Frühstück Hostel

Belfast ist touristisch nicht so angesagt wie Dublin, die Hotel- und Hostelpreise sind erheblich günstiger. Für 14 Pfund findet man bereits Übernachtungsmöglichkeiten. Wir wählten das Internationale Youth Hostel und wurden nicht enttäuscht. Saubere und einfache Zimmer, dazu kostenloses Wifi und ein abwechslungsreiches Frühstücksangebot für jeweils 5 Pfund rundeten den Aufenthalt ab. Bei einem Rundgang durch die Arbeiterstadt merkt man sehr schnell, dass viele Häuser zum Verkauf stehen. In einigen Gassen wird jedes zweite Haus angeboten, kleine Besonderheit: geteerter oder betonierter Vorgarten inklusive. :-) Trotzdem haben die tristen Backsteinbauten in Reih und Glied ihren Charme und sind zugleich Zeuge aus einer ganz anderen Zeit.

Peace Area Info Board

Am meisten interessiert hat uns allerdings der Bereich um die Shankill Road, der offiziell seit 1998 befriedet ist. Allerdings lösen die jährlich stattfindenden Prozessionen traditionell immer wieder Proteste aus, die nicht selten in tagelange Unruhen ausarten. Im Vergleich zu länger zurück liegenden Zeiten ist die Situation allerdings viel stabiler. Eine politische Abhandlung an der Stelle erspare ich mir hier, dafür ist der Konflikt zu umfangreich. Dennoch ist es interessant, wer weitergehende Informationen sucht, findet hier eine hilfreiche und umfangreiche Erklärung.

Rund um Shankill Rd.

Rund um Shankill Rd.

Wer sich die betroffen irischen und britischen Viertel genauer ansieht, merkt schnell, wie tief die Konflikte in der Gesellschaft verankert sind. Vor allem im britischen Bereich zieren unzählige Gemälde ganze Häuserwände und ehren die im Partisanenkrieg gefallenen Anführer. Da wird einem teilweise wirklich mulmig, wenn man sieht, mit welchen Metaphern beide Seiten dort spielen. Im irischen Bereich ist man als Tourist nicht wirklich erwünscht, aber auch dort gibt es an der Shankill Road viele Graffitis und zumindest ein Ehrenmal, dessen Besuch inkl. kleinem Blick in die Umgebung lohnenswert ist. Getrennt sind die Viertel durch Mauern, nicht übersteigbare Zäune und automatisch verschließbare Straßensperren. Der Rest der Stadt scheint von dem Konflikt nicht wirklich betroffen, aber schon bemerkenswert, dass mitten in Europa ein Konflikt über Jahrzehnte gehrt und wohl auch zeitnah nicht geklärt werden kann.

Fish & Chips

Fish & Chips

Zum Abschluss muss noch eins gesagt werden: Essen kochen können die Iren genauso wenig wie die Nordiren. “Fish & Chips” geht gar nicht, die beste Mahlzeit war übrigens der Burger im Boardrestaurant des Schnellzuges. Das lag auch nicht an dem schönen Ausblick, der Burger war wirklich sehr gut! Übrigens: Geregnet hat es wie erwartet auch, zum Glück aber nicht durchgehend.

Gallery:

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>