Eine Schneetour mit dem Splitboard in Lenggries

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Der Weg ist das Ziel

Sommer oder Winter? Ich kann mich nicht entscheiden, beides hat Vorteile. Klarer Pluspunkt für den Winter: snowboarden. Seit einigen Jahren ist im Snowboardsegment ein neues Sportgerät auf dem Markt. Das Splitboard ist ein in der Mitte teilbares Snowboard, auf dem die Bindung durch eine paar Handgriffe gedreht werden kann. Mit Hilfe sogenannter Felle, die unter die Boards gespannt werden, können wie beim Skitourengehen Berge im Laufschritt erklommen werden.

Oben wird das Brett kurz umgebaut, die Bindung verstellt, die Felle verstaut und die Boardhälften verankert. In der Folge gibt es eine einzige Abfahrt, die man sich selbst erarbeitet hat. Im Idealfall durch Tiefschnee. Keine Lifte, keine anderen Wintersportler, was kann es schöneres geben, als im Einklang mit der Natur so ein Erlebnis zu haben.

Board mit Fellen

Board mit Fellen

Nach einer kurzen Nacht merken wir am Treffpunkt Sendlinger Tor sonntagmorgens um 7 Uhr schnell, das wir einen partybedingten Ausfall kompensieren müssen. München ist eben nicht nur tagsüber schön, auch nachts gibt es was zu tun. Über die deutsche Alpenstraße verlassen wir bei einem perfekten morgendlichen Winterpanorama München in Richtung Lengries. In Lenggries treffen wir auf den Rest der Truppe, nehmen unsere Splitboards in Empfang und erhalten eine Einweisung. Dann wird es auch schon praktisch, kurz wird getestet, wie die Bindung verstellt wird, dann werden die Felle aufgezogen.

Start

Los geht´s!

Fast oben!

Fast oben!

Snowboardfahren kann ich gut, aber das mit dem bergauf laufen ist eine völlig neue Erfahrung für mich, die mich ein bisschen nervös macht. Zum meinem Glück fängt die Tour aber in sehr flachem Gelände an, sodass man sich an das neue Sportgerät gewöhnen kann. Die erste Stunde vergeht wie im Flug und mit der aufziehenden Sonne klart der Himmel völlig auf. Kaiserwetter, Neuschnee. Und wir ziehen die ersten Spuren in den Schnee, allerdings nicht wie sonst von oben nach unten, sondern diesmal von unten nach oben. Relativ schnell wird einem unter der Funktionskleidung warm, am liebsten würde man sich der Mütze und dem Goggle sofort entledigen, aber die Außentemperaturen im Schatten sind noch weit unter dem Gefrierpunkt. War die Gruppe am Anfang eher ein Knäuel, so zieht sie sich langsam immer mehr in die Länge. Insgesamt legen wir auf dem 4 stündigen Weg nach oben zwei Pausen ein. Bei der zweiten überlege ich wirklich, die Tour hier zu beenden, noch ein bisschen zu chillen und dann abzufahren. Aber wie das so ist. Der Gipfel in Sichtweite und eine Zigarette später packt mich erneut der Ehrgeiz und die Tour geht weiter. Das Reden ist eingestellt worden, jeder beschäftigt sich mit sich und dann taucht auch schon der letzte Hang auf. Dieser ist so steil, dass er nicht direkt angelaufen werden kann, sodass man sich im zickzack langsam aber sicher noch oben arbeitet.

Peak

Ziel erreicht!

Oben angekommen bekomme ich das Lachen vorerst nicht aus dem Gesicht. Ein geiles Gefühl den inneren Schweinehund gleich mehrfach besiegt zu haben. Dazu hat es oben am Gipfel die volle Sonneneinstrahlung. Ein kleiner Snack und ein Klamottenwechsel geben neue Power. Hier oben liegt so viel Powder, dass man beim laufen mit den kompletten Beinen im Schnee versinkt. Da einige Teilnehmer weit vor mir oben waren, bereiten wir zeitnah die Abfahrt vor, schalten die Lawinenpiepser ein und schnallen das Brett an. Safety first.

Das erste Teilstück der Abfahrt geht über freies Gelände, ein Traum. Weiter führt uns der Weg ins Tal durch Waldabfahrten bis in seichteres Gelände. Am Ende der Abfahrt ist man einfach nur glücklich und um eine Erfahrung reicher. Das will ich unbedingt noch einmal machen. Mittlerweile nenne ich ein Splitboard mein Eigen.

Powder

Frischer Powder zur Belohnung!

 

Eine geführte Splitboardtour ab Lenggries kostet inklusive Material ca. 75 Euro. Gruß an Emmes aus München, der die Tour organisiert hat und Jens, der sie leider verschlafen hat.

Gallery:

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